Alaska - der Beginn unserer Reise

Alaska! Der glorreiche Start unserer Weltreise. Unberührte Natur, kleine Dörfer, Fischerparadies, wilde Tiere überall und unendliche Wandermöglichkeiten. Alaska ist ein wahr gewordener Traum für alle, die mal raus möchten und einen Urlaub ab vom Schuss in wunderschöner Natur verbringen wollen.

Wenn wir uns ausgemalt haben, wie Alaska wohl aussieht (bevor wir tatsächlich da waren), klang das ungefähr so: riesige Holzhütten als Schutz für die harten Winter; Lachs quasi als günstiges Grundnahrungsmittel; überall Elche, Bären und Biber. Quasi dieses romantische Bild, das man von einem Ort hat, bevor man überhaupt da gewesen ist.. Wie es war, steht unten!

Clouds come floating into my life, no longer to carry rain or usher storm, but to add color to my sunset sky.

— Rabindranath Tagore

Unsere Reiseroute

Los ging es im August 2019, mit drei Wochen außergewöhnlich warmen Sommer. Angefangen hat alles in Anchorage. Nach ein paar Tagen sind wir mit dem Mietwagen aufgebrochen und in den Süden über Soldotna bis nach Homer gefahren. Anschließend sind wir hoch, über Anchorage und Talkeetna bis zum Denali National Park hochgefahren. Und dann natürlich alles wieder zurück.

Heavy hearts, like heavy clouds in the sky, are best relieved by the letting of a little water.

— Christopher Morley

Anchorage

Anchorage ist RIESIG. Also Flächenmäßig, nicht von der Einwohnerzahl. Es leben nur knapp 400.000 Menschen in der Metropolregion (und die ist einfach mal 5.000 km2 groß). Alles, aber wirklich alles verteilt sich auf ziemlich viel Raum. Öffentlicher Nahverkehr ist ein Bussystem, und die Busstationen liegen teilweise kilometerweit auseinander. Wir sind locker 20km am Tag marschiert, selbst wenn wir den Bus genommen haben, da unsere Unterkunft nicht direkt im Stadtkern war. Das Stadtzentrum dagegen ist verhältnismäßig winzig und gut zu Fuß zu beschreiten. Den Rest Alaskas (alles außer dem kleinen Stadtkern Anchorages also) erforscht man lieber mit dem Auto.

Anchorage ist zwar flächenmäßig groß, dafür ist aber überall sehr viel Natur zu entdecken. Beispiel: In Anchorage kann man im Norden der Stadt den Ship Creek besuchen. In diesem Bach kann man zur Saison wunderbar die dicken Lachse im kristallklaren Wasser flussaufwärts schwimmen sehen. Den genauen Ort findet man auf der Stadtkarte von Anchorage mit allen Touri-Attraktionen. Diese Karten findet man vor so ziemlich jedem Souvenirladen.

Tips:

  • Auch wenn du am Anfang unsicher sein magst – Auto fahren in Anchorage ist leichter als gedacht. Die Straßen sind amerikanisch breit, Parkplätze einfach zu finden und der Verkehr bei weitem nicht so schlimm wie in anderen Hauptstädten.
  • Ohne Auto ist der öffentliche Nahverkehr the way to go. Beachte jedoch, dass er nur von Menschen genutzt wird, die sich kein Auto leisten können – und das sind hier hauptsächlich Arme und Obdachlose. Wir fühlten uns nie unsicher, man fährt aber schon mal mit ziemlich urigen Gestalten…
  • Bester Spot zum Essen: Snow City Café im Stadtkern. Der Milchshake ist immer noch Franz‘ Favorit!
  • Grundsätzlich überzeugt Alaska wesentlich mehr durch die Natur als durch die Städte. Also, ab ins Auto und raus aus der Stadt!

There are no rules of architecture for a castle in the clouds and this is real.

— Gilbert K. Chesterton

Soldotna und Umgebung

Unser erstes Ziel war Soldotna. Tatsächlich haben wir es uns herausgesucht weil wir dort eine schöne Unterkunft über Airbnb gefunden haben 😀 Die Route dorthin und der Ort bzw. die Unterkunft selbst waren aber wunderschön und genau das Richtige! Man fährt 3 Stunden von Anchorage dorthin, zuerst am Wasser und dann durchs Land. Wir waren im Sommer da, der rekordverdächtige Temperaturen verursacht hat, weswegen wir auf dem Hinweg schon viele Waldbrände gesehen haben. Soldotna ist ein sehr kleiner Ort und das Airbnb war das Beste, was wir jemals hatten. Wir waren so in die Natur integriert, dass wir morgens Elchkühe mit ihren Kälbern vor unserem Fenster beim Grasen beobachten konnten. Hier haben wir immer wieder verlängert und sind nur aufgebrochen, weil wir doch noch mehr von Alaska sehen wollten 😀

Homer

Homer ist ein Ort noch weiter südlich von Soldotna. Hier ist gefühlt noch weniger los als in Soldotna, aber die Landschaft ist wirklich atemberaubend. Man hat komplette Sicht auf das Berg-Panorama, gerade wenn man den langen Küstenstreifen hinausfährt. Ganz am Ende dieses Streifens ist nochmal ein kleiner Ort, quasi für Touristen hochgezogen. Links und rechts der Straße parken die Camper mit ihren Wohnmobilen. Da wir keinen Camper hatten, war unser Homer-Abenteuer dann auch schneller vorbei, als es gekommen ist, und wir sind wieder gen Norden aufgebrochen. Für einen Tagesausflug ist es ganz nett und ein paar Fotos definitiv wert. Wenn man keinen Camper hat, muss man aber auch nicht unbedingt länger bleiben.

Talkeetna

Noch so ein kleiner Ort auf unserer Reise. Gefühlt ist alles gegen (das auch nicht riesige) Anchorage auch einfach winzig. Talkeetna ist ein beliebter Zwischenstopp auf dem Weg zum Denali Nationalpark, da man von dort nur noch 60-90min fahren muss… WENN denn keine Waldbrände sind 😀 Schon auf dem Weg dorthin kam es zu Verzögerungen von ca. 2 Stunden, da man nur mit einem Pilot Car und in einer Kolonne durch das verbrannte Gebiet fahren durfte. Dann wurden wir in Talkeetna aufgrund von ziemlich schweren Bränden eingeschlossen, und kamen ein paar Tage weder vor noch zurück. Deswegen ist uns Talkeetna eher als zwangsläufige Verschnaufpause vorgekommen. Der Ort ist süß und voller Restaurants und Souvenirläden. Außerdem kann man am Stadtrand den Talkeetna River beobachten. Es ist eher ein Marsch durchs Gebüsch und keine Promenade, aber wenn man mit einem kleinen Abenteurer reist…

Denali Nationalpark - oder auch nicht

Ach ja, der Denali! Irgendwie stand das alles nicht so unter einem guten Stern mit uns und dem Park. Erst kamen wir tagelang nicht hin, weil alles so stark brannte. Und als wir dann endlich da waren, quasi am letztmöglichen Tag, regnete es so doll, dass es keinen Sinn gemacht hätte, ein Ticket zu kaufen und wandern zu gehen. Schönen Dank auch 😀 So ist das halt manchmal. Letzten Endes können wir aber guten Gewissens sagen, dass Alaska auch ohne Besuch des Denalis wirklich sehr sehenswert ist, und man eigentlich überall schöne Ecken findet. So ein Nationalpark ist ja vor allem dann besonders, wenn drum herum nicht mehr so viel Natur ist… und das ist in Alaska definitiv nicht der Fall.

Landschaft und Wildlife

Fährt man von irgendeinem Ort in Alaska los, ist alles herum erstmal „nur“ Natur, ohne einer Ortschaft zu begegnen. Man sieht grüne Berge (im Winter dann wohl weiß), kristallklares Wasser in kleinen Bächen, und Straßen, die kilometerlang nur geradeaus gehen. Es gibt unzählige Hiking-Trails, die man spontan und kurz vorher heraussuchen kann, die durch wunderschöne unberührte Natur führen. Dabei begegnet man auch immer wieder dem „Achtung“-Schild, das vor den hier lebenden Bären warnt. Es macht so eine Wanderung definitv spannender, wenn man quasi jederzeit einem Bären begegnen könnte 😀 Wir haben einmal ziemlich verdächtiges Knacken in den Büschen gehört, aber (un)glücklicherweise keinen Bären gesehen. Grundsätzlich gilt: Lärm machen (laut Musik hören, unterhalten, eine Bärenglocke dabei haben) und somit den Bären vorwarnen, denn überrascht zu werden mögen sie gar nicht. Dann verziehen sich die pelzigen Genossen eigentlich von selbst, sie haben nämlich auch nicht so Lust auf eine Konfrontation mit uns Menschen. (Bild vom Skilak Lake Trail)

Die Lachse nehmen hier auch riesige Ausmaße an. Wir begegneten diesen zwei Jungs, die diesen dezenten Kaventsmann aus dem Wasser gezogen haben. Wie sie das geschafft haben, wissen wir bis heute nicht 😀 (Bild Moni Handy 10.08.)

Abgesehen vom Wandern kann man natürlich noch viele andere Sachen machen, die sich um Natur drehen: Helikopterflüge, angeln, beziehungsweise sich einem Angelcamp einbuchen und täglich Ausflüge machen, oder Touren zum Tiere beobachten. Wer es sich denn leisten kann. In Alaska ist alles vielfach teurer als sonstwo, und auch Essen im Supermarkt ist nicht wirklich erschwinglich (da der Großteil importiert werden muss). Wir sind ja eher auf Sparkurs, da das Geld ein Jahr halten muss, und haben deshalb keine dieser teuren Aktivitäten gemacht.

Das hat der Reise aber überhaupt keinen Abbruch getan! Es ist immer das, was man daraus macht. Und außerdem ist es (wie vor jeder Reise) ratsam, sich klar zu werden, was man will und was man bereit ist auszugeben. Alaska bedeutet einfach einen größeren finanziellen Aufwand, das ist naturgegeben und muss man hinnehmen. Inwieweit man dann noch im Luxus schwelgen will, ist dann von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Unterkünfte

Wir waren ausschließlich in Airbnbs unterwegs und haben unser Essen selbst gekocht. Das spart zum einen nicht nur Geld, man bekommt auch Tips für alles aus erster Hand, und die überaus freundlichen Alaskaner machen den Aufenthalt wirklich zu etwas Besonderem!

Fazit

Wir würden jederzeit wieder genauso Alaska bereisen! Schließlich haben wir den Denali immer noch nicht gesehen. Und vermissen tun wir die endlosen Weiten jetzt auch schon!